2018
Gewalt vermeiden – Drei Gründe, warum ihr einem Kampf einfach aus dem Weg gehen solltet
Wenn wir über Gewaltvermeidung sprechen, wissen wir alle, dass es am schwersten ist, die
eigene Wut zu kontrollieren. Wenn uns jemand provoziert, lassen wir uns leicht mit
hineinziehen und teilen ebenfalls aus. In unserem Training betonen wir immer, dass
Vermeiden der effektivste Weg der Selbstverteidigung ist. Hier sind drei Gründe, warum ihr
einem Kampf einfach aus dem Weg gehen solltet.
1. Ihr wisst nicht, wozu die andere Person fähig ist
Wenn ihr auf der Straße oder in der Kneipe in eine Auseinandersetzung geratet, wisst ihr
wahrscheinlich nicht genau, wer die andere Person ist. Welche Fähigkeiten sie hat, welche
Vorgeschichte, ob sie eine Waffe trägt und so weiter. Diese Variablen summieren sich zu
einem sehr hohen Risiko, falls ihr euch entscheidet, mit dieser Person zu kämpfen.
Obwohl Kampfsport nicht immer relevant für das Selbstverteidigungs-Training ist, können
wir eine Menge dabei lernen, wenn wir uns Profi-Kämpfe ansehen. Der wichtigste Punkt ist:
niemand ist unbesiegt. Jede und jeder kann eines Tages einen Kampf verlieren, selbst wenn
sie bis dahin die unbestrittenen Weltmeister waren (oder mit den Worten des großen
George Carlin, „Unbestritten? Wofür sind dann die Wettkämpfe da?“). Es braucht nur ein
bisschen Pech und alles ist vorbei. Die Person vor dir mag klein und schwach aussehen, aber
sie könnte ein Messer in der Tasche haben oder eine Flasche mit Säure, die sie dir ins Gesicht
wirft. Möchtest du erstochen oder entstellt werden, nur weil ein Idiot dir den Parkplatz
weggenommen hat?
2. Du kannst die Folgen nicht kontrollieren
Lasst uns für den Moment annehmen, ihr seid in einem Kampf unschlagbar. Ihr seid
Weltmeister in Kickboxen, Ringen, MMA und Krav Maga (es gibt keinen Weltmeister in Krav
Maga; wer behauptet, Krav Maga Champion in irgendeiner Form zu sein, versucht euch
etwas zu verkaufen). Ihr könnt trotzdem die Folgen des Kampfes nicht kontrollieren.
Nehmen wir an, ihr schlagt eure Gegnerin oder euren Gegner bewusstlos, sie oder er stürzt
und erleidet einen Schädelbruch. Wollt ihr deswegen ins Gefängnis? Das ist nämlich ziemlich
wahrscheinlich. Vielleicht brecht ihr der anderen Person nur die Nase und sie verklagt euch.
Wollt ihr all die Zeit und das Geld wegen dieser Person verschwenden? Sogar wenn die Klage
abgewiesen wird, habt ihr trotzdem Monate vor Gericht verbracht und wahrscheinlich
tausende Euro für eure Verteidigung ausgegeben.
Und wir haben noch nicht die Möglichkeit erwähnt, dass ihr verletzt werdet oder getötet.
Und das nur, weil euer Stolz und euer Ego euch nicht erlaubt haben, einfach zu sagen,
„Entschuldigung, du hast recht. Ich gehe besser.“
3. Ihr wisst nicht, wer ihre oder seine Freunde sind
Wenn das Limbische System (die Gefühle) regieren, erleben wir viele physiologische
Veränderungen. Eine davon ist als Tunnelblick bekannt. Wir sehen nur noch das, was direkt
vor uns ist – die Person, mit der wir kämpfen werden. Das ist sehr sinnvoll, wenn wir in einer
kontrollierten, sicheren Umgebung kämpfen. Aber so läuft es nie. Es stehen immer Leute um
euch herum. Einige davon sind die Freunde der anderen Person.
Manche dieser Freunde sind gute Menschen und versuchen, euch zu trennen und den Kampf
zu verhindern. Andere werden euch einen Stuhl über den Kopf ziehen oder auf euch
einstechen, während jemand anderes euch festhält. Wollt ihr das riskieren?
Das sind 3 gute Gründe, warum ihr einem Kampf einfach aus dem Weg gehen solltet. Es ist
leichter gesagt als getan, aber es ist definitiv möglich.
Wenn ihr weggeht und die andere Person greift euch an, ist das eine andere Geschichte.
Deshalb trainieren wir.
Fragen? Meldet euch bei uns!