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DIE ZUKÜNFT DER SELBSTVERTEIDIGUNG FÜR KINDER 3- KÖRPERLICHE SV

Aktualisiert: 22. Dez. 2021


Teil 1 und Teil 2 kannst du hier lesen.


Wir benutzen hier den Begriff körperliche Selbstverteidigung für Kinder, um sie vom Online-Selbstschutz (unser nächster Artikel) oder der psychologischen Selbstverteidigung (kommt auch bald) zu unterscheiden. Hier meinen wir den körperlichen Akt und die Übung des Themas Verteidigung gegen physische Angriffe wie Schläge, Kicks, Würge-, Messerangriffe usw.


Kinder im Spiel

Ein gefilmtes Leben

In einer Welt, die kontinuierlich über Smartphone aufgenommen wird, werden die heutigen Kinder einer unglaublichen Menge visueller Gewalt wie nie zuvor ausgesetzt. Manche werden es versuchen, diese Sachen nachzuahmen und sie auszuprobieren. Ein klassischer Fall davon war die Knockout Challenge, in der Jugendliche einander herausgefordert haben, Fremde mit einem Schlag auszuknocken. Dieses Spiel hat Todesfälle verursacht.

Bevor wir die Einzelheiten welche Techniken genau geübt werden sollen behandeln, werden wir erstmal generell erklären, welche Personen (Erwachsene, Jugendliche oder Kinder) die größeren Chancen haben, angegriffen zu werden.


Typische Opfer

In seinem Buch - Facing Violence, erklärt der Autor Sgt. Rorry Miller die Hauptmerkmale eines typischen Opfers. Wir haben seine Liste an Kinder und Jugendliche angepasst.

  1. Schüchtern, ängstlich

  2. Geringes Selbstbewusstsein.

  3. Anderen gefällig sein

  4. Sozialisoliert sein

  5. Veränderter Bewusstseinszustand - betrunken, high, müde, depressiv, unaufmerksam

  6. Deplatziert aussehen und sich benehmen. Z.B. weiß nicht wohin zu gehen, umherschauen, zeigt Unkenntnis oder geringes Selbstbewusstsein

  7. Behindert

  8. Ist allein

  9. Sieht unfit aus

Natürlich gibt es keine Garantie, dass jemand, zu dem einer oder mehrere Punkte der Liste passen, angegriffen wird. Genauso gibt es keine Garantie, dass jemand, der nicht dazu gehört, nicht angegriffen wird. Diese Liste ist aber eine gute Möglichkeit, um unsere Diskussion zu starten.

Viele Punkte auf dieser Liste gehören eher zur psychologischen Selbstverteidigung, als zur Körperlichen. Punkte wie schüchtern und ängstlich sein, anderen gefällig sein usw. Allerdings gibt es trotzdem paar Sachen, die mit körperlichem Training zu tun haben. Diese könnten auch die psychologischen Aspekte beeinflussen. Hauptsächlich Punkt 9- Unfit aussehen.

Da die meinsten Angreifer nicht nach Opfern suchen, die sich verteidigen können, werden sie nach Jemandem aussuchen, der schwach und unfit aussieht.

Das kann man meist vom niedrigen Muskeltonus und Übergewicht ableiten, was häufig von der Entscheidung des potentiellen Opfers kommt sich vor Sport und Spielen zu drücken. Eines der wichtigsten Dinge für die Sicherheit des Kindes, sowohl in Bereich Selbstschutz als auch im Allgemeinen, ist körperlich aktiv zu sein. In dem Sinne macht es wenig Unterschied, ob das Kind Krav Maga, Basketball oder Leichtathletik macht.

Natürlich hat das körperlich Aktiv sein auch andere Vorteile, die zur Sicherheit beitragen, wie neue Freunde kennenlernen, Selbstbewusstsein aufbauen und ein Verständnis der körperlichen Fähigkeiten und Grenzen aufzubauen. Wie wir schon in Teil 2 dieser Reihe diskutiert haben, ist eines der größten Probleme heuzutage der jungen Generation, ein Mangel an körperlicher Aktivität und ein ungesunder Lebensstil. Regelmäßiger Sport hilft auch dieses Problem zu vermeiden.

Was soll mein Kind trainieren/machen, um in der Zukunft sicher zu sein?

Unsere Analyse ergibt, dass es ein paar Sachen gibt, die Kinder trainieren sollen, um sicherer zu sein-

1. Sprints

Lass uns mal realistisch sein, ok? Wenn dein Kind von einer größeren Person (Erwachsener oder älteres Kind) angegriffen wird, was wollt ihr, dass es macht? Bleiben und kämpfen, oder vielleicht lieber wegrennen? Ich schätze, dass ihr bevorzugt, dass es rennt. Deswegen soll dein Kind kurze 8-10 Meter Sprints üben, am besten NICHT in einer gerade Linie (überlegt mal wie es auf einem Kinderspielplatz, in der Schulklasse oder auf der Straße aussieht. Sehr selten hat man so viel freien Raum). Die beste Selbstverteidigung für Kinder, und nicht nur für Kinder, ist einfach nicht da sein.

2. Körpergewicht (Bodyweight) Training

Hier meinen wir nicht nur Liegestütze oder Sit Ups. Das sind sehr gute Übungen, aber sie reichen nicht. Wir meinen auch Krabbeln, Rollen, Sprünge, Planks und u.v.m. Außer dem Aufbau einer guten Körperkontrolle und Körperwahrnehmung, ist solch ein Training auch wunderbar für die Körperhaltung und -kraft. Genau das, was dein Kind braucht, um einen Angriff zu vermeiden oder sich zu verteidigen.



3. Striking

Die Ohrfeige oder Overhead Punch ist wahrscheinlich der häufigste Angriff in Schul- oder Straßenkämpfen. Dein Kind muss diesen Angriff, sowie andere Schläge und Kicks erkennen können. Es muss auch kontern können, wenn es keine andere Möglichkeit gibt.


4. Grappling (Bodenkampf) Grundlagen

Der zweithäufigste Angriff in Schul- und Straßenkämpfen ist der Schwitzkasten. Ein Schwitzkasten kann im Stand gelöst werden, aber er geht auch oft zu Boden. Dein Kind muss Grappling Grundlagen, sowie verschiedene Befreiungs- and Abwehrtechniken am Boden üben, um sich in solchen Situationen verteidigen zu können.



5. Mobilität- und Koordinationsübungen

Kinder wachsen und werden evtl. zu Erwachsenen. Der Bewegungsbereich ihrer Gelenke wird mit der Zeit geringer. Dass kann evtl. zu Verletzungen und Schmerzen führen. Um das zu vermeiden, soll dein Kind regelmäßig die Mobilität trainieren. Passt auf - Mobilität ist nicht Dehnen. Das sind 2 verschiedene Sachen. Dieses Problem ist oft bei Jungs und Männern schlimmer, als bei Mädchen und Frauen. Lass dein Kind seine Mobilität Üben.

Koordination oder der Mangel davon ist ein sehr häufig auftretendes Problem, hauptsächtlich während der Pubertät. Koordination bedeutet einfach unsere Fähigkeit beide Seiten des Gehirns zeitgleich zu aktivieren. Gute Beispiele für solche Übungen sind Krabbeln, Hand-Fuß Klatchen (überkreuzt) usw.


6. Grundlegende Techniken gegen Messerangriffe and Active Shooter Drills

Bewaffnete Straftaten sind in Deutschland in den letzten paar Jahre angestiegen (https://www.bka.de/EN/CurrentInformation/PoliceCrimeStatistics/policecrimestatistics_node.html). Straftaten mit Messern werden leider meist von und gegen Junge Erwachsene (hauptsächtlich männlich) zwischen 10-29 Jahre alt ausgeübt (http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0012/121314/E94277.pdf). Ein anderes Thema in den letzen paar Jahren sind Mass Shootings bzw. Amokläufe. Obwohl das Thema in den USA relevanter ist, gab es solche Fälle auch in Europa und letztens in Deutschland. Das bedeutet, dass wir auch für solche Gefahren aufmerksam sein sollen und dafür trainieren müssen. Ein gutes Selbstverteidigung für Kinder Programm soll sich mit diesen Themen beschäftigen.

Zusammenfassung:

Wenn wir über Selbstverteidigung für Kinder sprechen, ob dein Kind für einen Angriff körperlich vorbereitet ist, spielt eine wichtige Rolle. Wir wollen sicher sein, dass unsere Kinder körperlich aktiv und fit sind. Das hilft die Gefahr zu reduzieren, angegriffen zu werden. Wir haben auch 6 Themen genannt, die die körperliche Vorbereitung des Kindes erhöhen und die Chancen für einen Angriff reduzieren können: Sprints, Körpergewichttraining, Striking, Grappling Grundlagen, Mobilitäts- und Koordinationsübungen und grundlegende Techniken gegen Messerangriffe und gegen Active Shooter Situationen. Wir glauben, dass die Trainingsmethoden, die all diese Sachen kombinieren, ein guter Ausgangspunkt sind, dass die Kinder sicher bleiben

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